
DER SACRO MONTE VON DOMODOSSOLA
Umgeben von den Alpen Ossolas und den typischen Dörfern, deren Hänge mit alten Weinbergen bedeckt sind, und unweit von der Schweiz gelegen reicht der Sacro Monte vom Stadtkern von Domodossola bis zum Hügel Colle Mattarella. Seine bis in die Antike zurückgehende Geschichte bezeugen romanische und longobardische Funde an Baumaterialien, Keramiken und Utensilien sowie ein Merkstein aus Marmor aus dem Jahr 539 n. Chr., der beim Bau des Hofes des ehemaligen Longobarden-Schlosses (1415 von den Schweizern zerstört) wieder benutzt wurde.
Der Bau des Sacro Monte wurde 1656 von den Kapuzinermönchen Gioacchino da Cassano und Andrea da Rho begonnen, um die Passion und den Tod Christus mit Gemälden in Lebensgröße als eine Art Biblia Pauperum nachzubauen. Mit der Unterdrückung der Mönchsorden durch Napoleon wurden die Kapuzinermönche 1810 vertrieben und das Kloster als Kaserne genutzt. 1828 wurde der Komplex wieder ins Leben gerufen, als der neue von dem Mönch und Philosophen Antonio Rosmini gegründete Religionsorden sich dort niederließ. Die Arbeiten setzten sich dann mit dem Bau weiterer Kapellen bis ins frühe 20. Jahrhundert fort.